BAB – nicht nur was für die Großen

BAB

Kostenumlage oder Analysemittel zur Betriebsmittelplanung

Nicht nur was für die Großen!

Viele halten den Betriebsabrechnungsbogen (BAB) für ein kaufmännisches Instrument um indirekte Kosten wie Strom, Wege, Lager, Stapler, Kompressor, Absaugung, Klima, Sozialräume, Büro etc. auf die direkten Kosten die bei der Produktion entstehen umzurechnen, also den Maschinenstundensatz zu errechnen.

Der Maschinenstundensatz ist gegen manch landläufige Interpretation nur der Verrechnungssatz der Maschine ohne Mitarbeiterkosten. Er errechnet sich aus den Vergangenheitskosten und der Nutzung der Maschine im Vorjahr.

So eine Maschine kann theoretisch 24/7 laufen, also rund um die Uhr, wenn da nicht das Problem wäre, wie viel Mitarbeiter braucht die Maschine oder wo steht die Firma. Ist eigentlich Dreischichtbetrieb möglich oder ist es Mischgebiet? Sie sehen, das schränkt die Möglichkeiten ein und der Stundensatz steigt gerade. 1000€ Abschreibung auf drei oder eine Schicht zu verteilen verdreifacht eben mal den Maschinenstundensatz. Samstag und Sonntag betrachten wir da schon gar nicht mit. Lassen sie die Maschine dann nur mal 50% in der Schicht laufen, dann kommen sie einer Luxusmaschine schon ziemlich nahe (s. Hobelsharing) Über den Platzbedarf reden wir gleich.

Für eine Neuanschaffung einer Maschine kann der BAB und so der Maschinenstundensatz entscheidend sein. Maschinen sind meist Investitionen in die Zukunft. Daher gibt es zwei Möglichkeiten mit Neuanschaffungen umzugehen:

  • Die Maschine ist 80%+ ausgelastet und rechnet sich auf Grund des Maschinenstundensatzes. Auslastung bedeutet aber verrechenbare Stunden an den Kunden. Rüsten kann da schon zum Grenzfall werden (s. SMED, OEE)
  • Die Maschine ist für die Zukunft wichtig und hat noch keine ausreichende Auslastung durch Aufträge, z.B. bei Aufnahme neuer Produkte ins Portfolio. Die Investition in die Zukunft muss man sich dann aber leisten können, denn die Maschine wird in der Anlaufphase – und das können 2 Jahre und länger sein – sicherlich subventioniert werden müssen. Der Markt gibt den Preis, also auch den höchsten Stundensatz vor.

Reden wir noch über den Platzverbrauch:

  • Jede Maschine verbraucht Platz, auch wenn sie steht. An diesem Platz können Sie nichts Anderes arbeiten. Das macht sich im BAB bemerkbar und auch dadurch, dass sie Platz verschwenden in der Fertigung.
  • Wie sieht ihr Verhältnis Produktionsfläche zu Wegefläche aus?
  • Wie das Verhältnis Produktions- zu Lagerfläche?

Zugegeben, das ist in jeder Branche anders. Da Sie den BAB aber jährlich überprüfen und somit auch die Flächenverhältnisse auch geprüft werden sollten könne Sie das Ziel der Lager- und Wegeflächenverringerung ja durchaus mal in´s Auge fassen. Sie wissen ja „Produziere was du brauchst, wann du es brauchst in der Menge und Qualität, die du brauchst“ (Ohno). Kurz Lager ist eh Verschwendung, also minimieren Sie es. Nebeneffekt: Was nicht da ist, müssen Sie bei der Inventur nicht zählen und bewerten.

Das waren nur mal 2 Ansätze wie Sie einen BAB auch gewinnbringend einsetzen können.

Ich steuere auch bei Ihnen gerne neue Ideen bei!